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Biederitz gehört jetzt vollständig zur Quarantänezone

Nach Fallenfang 2024 folgt jetzt Änderung der Allgemeinverfügung: Schädling soll mit erweitertem Monitoring in Magdeburg und Umgebung vollständig ausgerottet werden. 

Magdeburg/Biederitz/Bernburg (21.02.2025). Nachdem Mitarbeiter der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLG) im August des vergangenen Jahres erneut ein Exemplar des für die heimische Natur gefährlichen Asiatischer Laubholzbockkäfers (ALB) in einer Lockstofffalle auf dem Gebiet der Landeshauptstadt Magdeburg gefangen haben (die LLG informierte darüber in einer Pressemeldung vom 10.09.2024), ergeben sich ab 2025 Änderungen für die Bürgerinnen und Bürger in Biederitz. Denn der Fallenfang hat zur Folge, dass der Ort jetzt vollumfänglich zur Quarantänezone gehört. Festgeschrieben ist das in der jetzt veröffentlichten neuen Allgemeinverfügung.

Der zuständige Dezernatsleiter der LLG Christian Wolff erklärt dazu: „Der Käfer war 2024 nördlich des Biederitzer Buschs gefangen worden. Für die Neufestsetzung der Quarantänezone haben wir einen Radius von zwei Kilometer um einen Befall oder Fallenfang herum zu betrachten. Mit der Neufassung der Allgemeinverfügung der LLG vom 28. Januar 2025 wird die Fläche im Südosten deshalb geringfügig vergrößert, die Ortschaft Biederitz befindet sich nun vollständig in der Zone“.

Folge für die Bürgerinnen und Bürger in Biederitz: Anzeige von Fäll- und Schnittmaßnahmen
Innerhalb der Quarantänezone und damit jetzt auch in Biederitz sind Fällungen und Gehölzschnittarbeiten an spezifizierten Pflanzen (gemäß Tabelle 1 der Allgemeinverfügung) mit einem Durchmesser von über 1 cm der LLG mindestens 14 Tage zuvor anzuzeigen. Die Gehölze werden dann im Vorfeld durch die LLG auf ALB-Befall kontrolliert.

Ahorn

Esche

Linde

Birke

Hainbuche

Pappel

Blasenbaum

Haselnuss

Platane

Buche

Kastanie

Ulme

Erle

Kuchenbaum

Weide

Keine Verbringung von spezifiziertem Laubholz
Weiterhin bedarf jede geplante Maßnahme beziehungsweise Handlung wie etwa Transport, auch von Teilen spezifizierter Pflanzen (Baum- und Gehölzschnitt), der Genehmigung der LLG und ist mindestens 14 Tage vorher bei der LLG anzuzeigen. In jedem Fall darf solches Material die Quarantänezone nicht verlassen, da hier das Risiko besteht, den Käfer weiter zu verschleppen.

Grünsammelplatz soll eingerichtet werden
Vor diesem Hintergrund arbeitet die LLG aktuell auch intensiv gemeinsam mit dem Landkreis Jerichower Land sowie der Gemeinde Biederitz daran, den Grünschnittsammelplatz in Biederitz für das anfallende spezifizierte Material in der Zone vorzubereiten. Die Bürgerinnen und Bürger wurden dazu im Rahmen einer Informationsveranstaltung sowie über ortsübliche Bekanntmachungen informiert.

Gemeinsam gegen den Käfer
„Ziel und Aufgabe der LLG ist es, den ALB in Magdeburg und Umgebung vollständig auszurotten, um die heimischen Baumbestände zu schützen“, sagt Wolff. Auch wenn man aktuell eine geringfügige Vergrößerung der Quarantänezone anordnen musste, soll diese Stück für Stück verkleinert und möglichst bald ganz aufgelöst werden.

„Wir sind auf einem guten Weg, denn wir finden bereits seit einigen Jahren nur noch sehr selten lebende Stadien wie Eier, Larven oder Käfer des ALB“, schätzt Christian Wolff ein und ergänzt, dass die LLG weiterhin auf die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger angewiesen sei und deshalb um die Meldung von befallsverdächtigen Bäumen bitte. Jede Verdachtsmeldung wird durch die Mitarbeitenden der LLG umgehend vor Ort geprüft.

Die ALB-Hotline der LLG ist unter der Telefonnummer 03471-334-253 oder per E-Mail unter alb@llg.mule.sachsen-anhalt.de zu erreichen.
Weitere Informationen zum ALB, zur aktuellen Allgemeinverfügung der LLG sowie über die aktuelle Quarantänezone finden Sie hier:

https://llg.sachsen-anhalt.de/themen/pflanzenschutz/alb

Ansprechpartner:
Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLG)
Dezernat Allgemeiner Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit
Tel.: 03471 - 334-345
E-Mail: alb(at)llg.mule.sachsen-anhalt.de
Achtung ab 27.02.2025 neue E-Mail-Adresse: alb@llg.sachsen-anhalt.de

Hintergrund
Der ALB ist erstmalig 2014 in Sachsen-Anhalt, im Stadtteil Rothensee der Landeshauptstadt Magdeburg in Erscheinung getreten. Von dem aus Asien stammenden Käfer geht ein enormes Schadpotential aus. Er kann nahezu alle gesunden heimischen Laubgehölze befallen. Diese müssen dann gefällt werden. Das Insekt ist aufgrund der von ihm ausgehenden Gefahr für Laubholzbestände in der Europäischen Union als sogenannter prioritärer Quarantäneschädling eingestuft.

Die LLG ist mit der Bekämpfung des Asiatischen Laubholzbockkäfers beauftragt und führt jährlich umfangreiche Monitoringmaßnahmen an Wirtsbäumen des ALBs innerhalb der Quarantänezone Magdeburg-Rothensee durch.

Zu den Monitoringmaßnahmen zählt auch der Einsatz von Lockstofffallen während der Flugphase der Käfer, die sich von April bis Oktober erstrecken kann. 2024 waren so etwa über 200 Lockstofffallen zur Überwachung des Käfers in besonders risikoreichen Gebieten innerhalb der Quarantänezone im Einsatz, etwa. im Wiesenpark und im Umfeld des Neustädter Sees.

 

Kontakt

Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt
Strenzfelder Allee 22
06406 Bernburg (Saale)


Dezernat Allgemeiner
Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit
Tel.: 03471 - 334-345
E-Mail: alb(at)llg.mule.sachsen-anhalt.de
Achtung ab 27.02.2025 neue E-Mail-Adresse: alb@llg.sachsen-anhalt.de

Hintergründe

Der Asiatische Laubholzbockkäfer: Hier finden Sie die aktuelle Allgemeinverfügung sowie Versionen des Regelwerkes aus vergangenen Jahren. Außerdem sind alle bereits veröffentlichten Informationen in einem Archiv einzusehen. Und Sie gelangen zu allen Fragen, die rund um den Schädling sonst noch wichtig sind.

Pressemeldungen und Informationen

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