Klimatische Wasserbilanz und Niederschlagsmenge in Sachsen-Anhalt im hydrologischen Jahr 2023/2024 (November 2023 bis Oktober 2024) – Vergleich mit dem langjährigen Mittel 1991 bis 2020
Die Karten zeigen die Niederschlagsmengen und die Klimatische Wasserbilanz für Sachsen-Anhalt seit Beginn des hydrologischen Jahres von November 2023 bis Oktober 2024. Gegenüber gestellt ist jeweils das langjährige Mittel von November bis Oktober in der Referenzperiode 1991 bis 2020. Das hydrologische Jahr (auch als Abflussjahr bezeichnet) weicht vom Kalenderjahr ab. Es beginnt am 1. November und endet am 31. Oktober des Folgejahres. Mit Beginn des hydrologischen Jahres werden in der Regel die pflanzenverfügbaren Wasservorräte für die nachfolgende Vegetationsperiode aufgefüllt. Zudem werden auch die Niederschläge erfasst, die als Schnee gespeichert werden und erst im Frühjahr als Schmelzwasser abflusswirksam sind. Die Klimatische Wasserbilanz wird ermittelt aus der Differenz der Niederschlagsmenge und der Gras-Referenzverdunstung, basierend auf den Auswertungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
Im langjährigen Mittel weist Sachsen-Anhalt, mit Ausnahme des Mittel- und Oberharzes, Teilen des Harzvorlandes sowie kleinerer Regionen im Burgenlandkreis, in der westlichen Altmark, in der Dübener Heide und im Fläming eine negative klimatische Wasserbilanz auf. Im Kerngebiet des Mitteldeutschen Trockengebietes liegt das langjährige Defizit bei 150 bis 200 mm im Jahr.
Im hydrologischen Jahr 2023/2024 lag die klimatische Wasserbilanz in den meisten Regionen Sachsen-Anhalts über dem langjährigen Durchschnitt. Grund hierfür sind hohe Niederschlagssummen, die nahezu das gesamte Bundesland betroffen haben. Erst zwischen August und Oktober 2024 fielen die Niederschläge durchschnittlich bis leicht unterdurchschnittlich aus. Insbesondere im Norden Sachsen-Anhalts liegen die bisherigen Niederschlagssummen um deutlich mehr als 150 mm über dem langjährigen Durchschnitt, in der westlichen Altmarkt sogar um über 200 mm. Auch der mittlere Bereich des Bundeslandes zwischen Harzvorland, Magdeburger Börde, Fläming und Dübener Heide weist ein Niederschlagsdargebot auf, dass um 50 bis 200 mm über dem langjährigen Mittel liegt. Im Süden Sachsen-Anhalts war der Niederschlagsüberschuss am geringsten.
Das spiegelt sich ebenfalls in der klimatischen Wasserbilanz wider, die im Südteil Sachsen-Anhalts geringer als im langjährigen Mittel ist. Grund hierfür sind die hohen Lufttemperaturen und die damit verbundenen Verdunstungsraten, die im hydrologischen Jahr 2023/2024 zwischen 90 mm im Nordwesten und knapp 120 mm im Süden des Bundeslandes höher lagen als im langjährigen Mittel (1991 bis 2020). Lokal führten Starkregenereignisse im August, vor allem im östlichen Sachsen-Anhalt zu einem überdurchschnittlichen Niederschlagsdargebot.
Download der Karten: Niederschlag Klimatische Wasserbilanz
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