Klimatische Wasserbilanz und Niederschlagsmenge in Sachsen-Anhalt im hydrologischen Jahr 2023/2024 (November 2023 bis August 2024) – Vergleich mit dem langjährigen Mittel 1991 bis 2020
Die Karten zeigen die Niederschlagsmengen und die Klimatische Wasserbilanz für Sachsen-Anhalt seit Beginn des hydrologischen Jahres von November 2023 bis August 2024. Gegenüber gestellt ist jeweils das langjährige Mittel von November bis August in der Referenzperiode 1991 bis 2020. Das hydrologische Jahr (auch als Abflussjahr bezeichnet) weicht vom Kalenderjahr ab. Es beginnt am 1. November und endet am 31. Oktober des Folgejahres. Anfang November sind zum Ende der Vegetationsperiode die Wasserreserven im Boden am geringsten. Mit Beginn des hydrologischen Jahres werden in der Regel die pflanzenverfügbaren Wasservorräte für die nachfolgende Vegetationsperiode aufgefüllt. Zudem werden auch die Niederschläge erfasst, die als Schnee gespeichert werden und erst im Frühjahr als Schmelzwasser abflusswirksam sind. Die Klimatische Wasserbilanz wird ermittelt aus der Differenz der Niederschlagsmenge und der Gras-Referenzverdunstung, basierend auf den Auswertungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
Im langjährigen Mittel (Zeitraum 1991 bis 2020) weisen große Teile Sachsen-Anhalts, mit Ausnahme vor allem des Harzes, für den Zeitraum November bis August eine negative klimatische Wasserbilanz auf. Die größten Defizite von deutlich unter -100 mm zeigt der Bereich des Mitteldeutschen Trockengebietes zwischen der Magdeburger Börde und der Querfurter Platte. Im hydrologischen Jahr 2023/2024 liegt die klimatische Wasserbilanz in den meisten Regionen Sachsen-Anhalts über dem langjährigen Durchschnitt. Grund hierfür sind sehr hohe Niederschlagssummen, die nahezu das gesamte Bundesland betroffen haben. Insbesondere im Norden Sachsen-Anhalts liegen die bisherigen Niederschlagssummen um deutlich mehr als 150 mm über dem langjährigen Durchschnitt, in der westlichen Altmarkt sogar um über 200 mm. Auch der mittlere Bereich des Bundeslandes zwischen Harzvorland, Magdeburger Börde, Fläming und Dübener Heide weist ein Niederschlagsdargebot auf, dass um 50 bis 200 mm über dem langjährigen Mittel liegt. Im Süden Sachsen-Anhalts ist der Niederschlagsüberschuss am geringsten. Das spiegelt sich ebenfalls in der klimatischen Wasserbilanz wider, die im Südteil Sachsen-Anhalts geringer als im langjährigen Mittel ist. Grund hierfür sind die hohen Lufttemperaturen und die damit verbundenen Verdunstungsraten, die zwischen November und August im gesamten Land deutlich über dem langjährigen Mittel (1991 bis 2020) lagen. Lokal führten Starkregenereignisse im August, vor allem im östlichen Sachsen-Anhalt zu einem überdurchschnittlichen Niederschlagsdargebot. Generell wies der Monat August – im Gegensatz zu den Vormonaten – weitestgehend unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen auf, die um 10 bis 30 mm unter dem langjährigen Mittel lagen.
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