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Klimatische Wasserbilanz und Niederschlagsmenge in Sachsen-Anhalt im hydrologischen Jahr 2022/2023 (November 2022 bis August 2023) – Vergleich mit dem langjährigen Mittel 1991 bis 2020

Die Karten zeigen die Niederschlagsmengen und die Klimatische Wasserbilanz für Sachsen-Anhalt seit Beginn des hydrologischen Jahres von November 2022 bis Juli 2023. Gegenübergestellt ist jeweils das langjährige Mittel von November bis Juli in der Referenzperiode 1991 bis 2020. Ergänzend sind die Abweichungen der aktuellen Betrachtungsperiode zum langjährigen Mittel als dritte Karte dargestellt.

Das hydrologische Jahr (auch als Abflussjahr bezeichnet) weicht vom Kalenderjahr ab. Es beginnt am 1. November und endet am 31. Oktober des Folgejahres. Anfang November sind zum Ende der Vegetationsperiode die Wasserreserven am geringsten. Mit Beginn des hydrologischen Jahres werden in der Regel die pflanzenverfügbaren Wasservorräte für die nachfolgende Vegetationsperiode aufgefüllt. Zudem werden auch die Niederschläge erfasst, die als Schnee gespeichert werden und erst im Frühjahr als Schmelzwasser abflusswirksam sind. Die Klimatische Wasserbilanz wird ermittelt aus der Differenz der Niederschlagsmenge und der Gras-Referenzverdunstung, basierend auf den Auswertungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD).

Das hydrologische Jahr 2022/2023 war von November bis Ende April in großen Teilen des Landes charakterisiert durch eine positive Niederschlagsbilanz. Auch die klimatische Wasserbilanz lag nördlich eines Korridors von Unterharz über östliches und südliches Harzvorland bis zum Raum Halle über dem langjährigen Mittel. Im Mai führten extrem niederschlagsarme Verhältnisse dazu, dass insbesondere der südliche Teil Sachsen-Anhalts und der Harz für das hydrologische Jahr 2022/2023 ein Defizit gegenüber den mittleren Verhältnissen aufwiesen, während die Bilanz im nördlichen Bundesland noch weitestgehend ausgeglichen war. In den Monaten Juni und Juli brachten vereinzelte Starkniederschläge sowie Landregen insbesondere im nördlichen Landesteil überdurchschnittliche Niederschlagsmengen mit sich, während der Süden des Landes durch ein Niederschlagsdefizit geprägt war. Im August traten nahezu flächendeckend Niederschlagsmengen auf, die zum Teil deutlich über dem langjährigen Monatsmittel lagen. Ursache war vor allem eine ausgeprägte Starkregenaktivität in der Monatsmitte. Bis auf regional kleinere Bereiche im Burgendlandkreis und im nördlichen Saalekreis konnte das Niederschlagsdefizit im Bundesland ausgeglichen werden. Insbesondere im Bereich zwischen Altmark und nördlichem Harzvorland liegen die Niederschlagssummen des Zeitraumes November 2022 bis August 2023 um bis zu 100 mm über dem langjährigen Mittel. In diesen Regionen ist demzufolge auch die Klimatische Wasserbilanz höher als im langjährigen Durchschnitt. Dennoch bedingen überdurchschnittliche Verdunstungsraten – trotz der hohen Niederschläge – für große Teile des Bundeslandes weiterhin ein Defizit in der Klimatischen Wasserbilanz.

Download der Karten:     Niederschlag         Klimatische Wasserbilanz 

 

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Ansprechpartner
Dr. Daniel Wurbs
Tel: +49 3471 334 218  /  Fax: +49 3471 334 205
E-Mail: daniel.wurbs(at)llg.mule.sachsen-anhalt.de