Niederschlagsmengen und Klimatische Wasserbilanz in Sachsen-Anhalt im hydrologischen Jahr 2020 (November 2019 bis Oktober 2020) - Vergleich mit dem langjährigen Mittel 1991 bis 2020
Die Karten zeigen die Niederschlagsmengen und die Klimatische Wasserbilanz für Sachsen-Anhalt seit Beginn des hydrologischen Jahres von November 2019 bis Oktober 2020. Gegenüber gestellt ist jeweils das langjährige Mittel von November bis Oktober in der Referenzperiode 1991 bis 2020.
Das hydrologische Jahr (auch als Abflussjahr bezeichnet) weicht vom Kalenderjahr ab. Es beginnt am 1. November und endet am 31. Oktober des Folgejahres. Mit Beginn des hydrologischen Jahres werden in der Regel die pflanzenverfügbaren Wasservorräte für die nachfolgende Vegetationsperiode aufgefüllt. Zudem werden auch die Niederschläge erfasst, die als Schnee gespeichert werden und erst im Frühjahr als Schmelzwasser abflusswirksam sind.
Die Klimatische Wasserbilanz wird ermittelt aus der Differenz der Niederschlagsmenge und der Gras-Referenzverdunstung, basierend auf den Auswertungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Im langjährigen Mittel weist Sachsen-Anhalt, mit Ausnahme des Mittel- und Oberharzes, Teilen des Harzvorlandes sowie kleinerer Regionen im Burgenlandkreis, in der westlichen Altmark, in der Dübener Heide und im Fläming eine negative klimatische Wasserbilanz auf. Im Kerngebiet des Mitteldeutschen Trockengebietes liegt das langjährige Defizit bei 150 bis 200mm im Jahr. Im hydrologischen Jahr 2019/2020 liegen die Werte deutlich unter dem langjährigen Mittel. Regional lassen sich Abweichungen von über minus 200mm feststellen. Ursache hierfür sind zum einen die unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen von Mitte März bis Mai sowie von Juli bis Mitte September diesen Jahres. Zudem haben überdurchschnittliche Lufttemperaturen im April und in den Sommermonaten sowie höhere Windgeschwindigkeiten zu einem starken Anstieg der Verdunstungsraten geführt.
Zwischen November 2019 und Oktober 2020 weisen vor allem große Bereiche des Mitteldeutschen Trockengebietes, des Harzes und seiner Vorländer sowie die östliche Altmark unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen auf. Regional konnten das bisherige Niederschlagsdefizit insbesondere durch die Starkniederschlagsereignisse im Juni und August sowie die Niederschläge Ende September ausgeglichen werden. Das betrifft vor allem Bereiche südwestlich von Magdeburg, den Fläming und die nördliche Altmark.
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